Bei den Fußballern im Augenblick in aller Munde, der respektvolle Umgang mit allen Akteuren während eines sportlichen Wettkampfs. Gewundert habe ich mich seit vielen Jahren, dass die Umgangsformen, selbst oder gerade in den Bundesligen, derartig rauh sind, sodass man, würde man die Maßstäbe der Handballer anlegen, kaum ein Spiel mit kompletter Mannschaftstärke beenden würde. Das Mittel der 2 minütigen Zeitstrafen reguliert so manches aufschäumende Gemüt.
Als ich jedoch am letzten Wochenende, zusammen mit einigen Mitspielern unserer Hobby - Volleyballmannschaft, zu einem Spiel der Volleyballdamen des SV Bad Laer (2. Bundesliga) fuhr, war ich vollends überrascht, als eine Spielerin nach einer Schiedsrichterentscheidung auf einmal die gelbe Karte erhielt. Mir war keine verbale Entgleisung oder ein aggressives Verhalten aufgefallen. Jedoch musste ich mir aus fachkundigem Munde sagen lassen, dass bereits ein wohlmöglich aggressiver Blick zum Schiedsrichter für diese formelle Verwarnung ausreichend gewesen sei.
Blicke ich auf meine 35 Jahre als Handballer im SVE zurück, so komme ich zu dem Schluss, dass das noch einmal eine Steigerung zu Umgangsformen im Handball ist, wo die Schwelle für Sanktionen im Gegensatz zu denen im Fußball um ein Vielfaches niedriger ist.
Wie schaffen es also die Volleyballer und Volleyballerinen mit subjektiv empfundenen Fehlentscheidungen des Schiedsgerichts umzugehen? Wie regulieren sie Frustrationserlebnisse und aufkommendes aggressives Verhalten in der Spielsituation?
Erziehung seit der Jugend?
Auf jeden Fall wird ausdrücklich mehr Wert auf Respekt gelegt und davon können sich manche Sportarten etwas abschauen.
Wir Volleyballer vom SVE hatten einen schönen und interessanten Abend, bei dem man so manche Inspirationen mit nach Hause nehmen konnte.
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